Mittwoch, 29. Dezember 2010

Im Discobus durch Panama



Ein Bus randvoll gepackt mit Menschen, Grundgeschwindigkeit 12 km/h dazu vier Zilliarden Dezibel und tropische Temperaturen - was sich anhört wie eine ganz normale Fahrt im Chickenbus durch Mittelamerika ist es in diesem Falle nicht. Statt dessen handelt es sich um das in Panama City berühmt berüchtigte Phänomen "Discobus".
In der Partymetropole ist es geläufig, dass Geburtstags- und andere feierwütige Gesellschaften sich mehrere Stunden lang tanzender- und trinkenderweise in einem Bus durch die Hauptstadt bewegen, bevor sie schließlich in irgendwelchen Clubs die Nacht zum Tag werden lassen. Zu diesen Anlässen gibt es ganz spezielle Busse, die mit so ziemlich allem aufwarten, was das Partyherz begehrt: Discokugeln, Stripteasestangen, Lichterketten, Stroboskop, DJ-Pult, Kühlschrank und selbstverständlich auch eine große und lange Theke. Da keine Lichtmaschine der Welt genug Saft hergeben könnte, um dieses ganze Spektakel mit ausreichend Strom zu versorgen, wird auf dem Dach zusätzlich ein Generator betrieben - fertig ist der "Discobus".

Auch unser Hostelmanagement mietete eines Abends einen solchen Discobus an und versuchte damit der durch den Wasserausfall zu kippen drohenden Stimmung im Hostel ein Stück weit entgegenzuwirken. "Partyspaß auf heißen Rädern - all you can drink" so oder ähnlich hieß denn auch das Motto der Veranstaltung. Wir ließen uns auf das Experiment ein. Und so tanzten und tranken wir gemeinsam mit 80 ungeduschten Backpackern unseren Weg durch Panama City. Laut, langsam, lustig.

An einem Punkt fragten wir uns, wieso um alles in der Welt wir uns, nach all den tausenden, anstrengenden Kilometern, freiwillig noch einmal in einen derart brechend vollen und ultralahmen Bus setzen wollten. Aber die Antwort war schnell gefunden, war flüssig, roch streng nach Alkohol und gab es in Massen an der Theke. Boom, Boom, Boom!


Fun Facts:
  • Motor-, Auto- und Tuningfreaks aufgepasst! Ohrenbetäubender Doppel-Monster-Auspuff, hochwertigste Innenbeschallung, extrem aufwendige Lackierungen und Außenbemalungen - so sieht standardgemäß Panamas öffentlicher Nahverkehrsbus aus. Auf allen Straßen, an jeder Ecke, in sämtlichen Gassen hupen und röhren einem die aufgepimpten Brummis entgegen, keiner gleicht dem anderen und jeder für sich ist es wert, ein Museum zu sein.

    Checklist:
    • Im Bus getanzt
    • Bergfest gefeiert



























    0 Kommentare:

    Kommentar veröffentlichen