Mittwoch, 12. Januar 2011

Wachspalmen und Wolkenwälder



Eine achtstündige Busfahrt mit Durchfall? Dies entsprach nicht ganz meinen Vorstellungen von dem bevorstehenden Aufbruch in die kolumbianischen Anden. Ich beschloss, mich auf keine Experimente einzulassen und besorgte mir morgens noch schnell eine Packung Immodium. Gut abgedichtet ging es dann los auf die kurvigen 2800 Meter Höhendifferenz, die sich der Bus den Tag über hinaufschleppte. Mein Tagesziel war Salento, ein kleines, beschauliches Kolonialstädtchen fernab jeder Hektik von Großstädten. Es war genau das was ich gesucht hatte nach all der Rastlosigkeit der letzten Tage, ja gar Wochen. Das Glück war mir hold und das "Plantation House" Hostel, in das ich mich einnistete hätte gemütlicher nicht sein können. Das Beste war der Aufenthaltsraum, der genau genommen so etwas wie eine kleine urige Almhütte war, komplett aus Holz gebaut und mit einem großen Kaminfeuer, welches in dieser Höhe für die nötige Wärme sorgte.

Eine erstklassig durchgeschlafene Nacht später machte ich mich auf den Weg in das 11 Kilometer entfernte Corcora Tal. Ich wusste bereits aus Erzählungen, dass mich dort eine außergewöhnliche Landschaft erwarten würde. Und in der Tat wurde mir nicht zu viel versprochen. So in etwa stellte ich mir das Auenland der Hobbits aus Tolkiens "Herr der Ringe" vor. Schon bei der Anfahrt in dem Geländejeep strahlten immer wieder die saftig grünen Wiesen durch, die in höheren Lagen durch mystisch verhangenen Wolkenwälder abgelöst wurden und überall dazwischen streckten die himmelhochragenden Wachspalmen ihre mageren Büschel in die Höhe. Letztere sind auf jeden Fall die Stars dieser Gegend. Nirgendwo sonst auf der Welt findet sich eine derart große Anhäufung dieser einzigartigen Palme, die teilweise bis zu 60 Meter hoch werden kann.

Es war die perfekte Landschaft für eine ausgiebige Tageswanderung, die mich über waghalsige Baum- und Hängebrücken, durch Schluchten, Berge und Täler führte. Der 8-stündige Marsch war durchaus sehr anspruchsvoll, was vor allem daher rührte, dass der Untergrund durch die vielen Regenfälle aufgeweicht war und ich nicht selten bis zu den Knöcheln im Schlamm versank. Vor allem die schmierigen Kletterpassagen und Flußüberquerungen waren zum Teil eine echte Herausforderung. Doch die Belohnung durch die grandiosen Aussichten waren alle Mühen wert. Vor allem genoss ich es, nach langer Zeit mal wieder einen Tag für mich ganz alleine zu haben, und kehrte kurz vor Abenddämmerung zufrieden und erfüllt wieder zurück zu unserer kleinen Almhütte.


Fun Facts:
  • Seit 1985 ist die Quindio-Wachspalme der Nationalbaum Kolumbiens. Mit einer Höhe von bis zu 60 Metern gilt sie als höchste Palmenart der Welt. Die Palmen können bis zu hundert Jahren alt werden kann.
Checklist:
  • Kollibri gesehen
  • Mit 17 Menschen in einem normalen Jeep gesessen










































1 Kommentar:

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