Montag, 22. November 2010

Es weihnachtet schon sehr in Guatemala!



Früh morgens um 6 Uhr rollten wir los in unserem fünf Sterne Komfortbus, der neben Nackenstützen auch auf jeden weiteren lästigen Ballast verzichtete. Das Tagesziel lautete Flores/Guatelmala, mit einer Entfernung von ca. 250 Kilometer Luftlinie. Die Strecke bestand größtenteils aus einer nicht asphaltierten, regenverwaschenen und damit unsäglichen Schlaglochpiste. Am Ende benötigten wir für die Holperrutsche insgesamt stolze 10 Stunden. Immerhin gab es auf dem Weg eine spannende Halbzeitpause. Grund dafür war der Fluss, der die Grenze zwischen Mexiko und Guatemala bildet. Unpraktischerweise liegen die an den Fluss mündenden Grenzstraßen der beiden Länder kilometerweit auseinander. Um von einem Land in das andere zu gelangen, müssen deshalb alle Grenzgänger mit kleinen Booten hin und und hergefahren werden. Auf diese Weise kamen wir völlig unverhofft zu einer beeindruckenden, einstündigen Bootsfahrt mitten durch den mexikanisch-guatemalischen Urwald.

Unser Tagesziel Flores war ein Ministädtchen, das sehr beschaulich im Petén Itza See gelegen ist. Flores ist lediglich durch eine Straße mit dem Festland verbunden und hat einen Durchmesser von ca. 400 Metern. In anderen Worten, man kann in 10 Minuten einmal komplett rund herum laufen. Es wird mir wohl auf alle Zeiten unerklärbar bleiben, wie das örtliche Taxiunternehmen seine Umstätze generiert.

Ungefähr genau so unerklärlich wie die Tatsache, dass am zweiten Abend unseres Aufenthalts im Kern des Örtchens auf dessen Multifunktionsplatz (Basketballfeld, Marktplatz, Konzert- und Festgelände,..) der Weihnachtsbaum eingeweiht wurde - am 13. November! Die Festlichkeiten waren ungefähr vergleichbar mit dem Eröffnungspiels einer Fußball Weltmeisterschaft im eigenen Land. Fressstände, Feuerwerk, Merchandiseshops, Live-Band und die gesamte Bevölkerung auf diesem einen Platz. Mein Lieblinsgfeature an dem 6 Meter hohen Maschendrahtkegel, der mit grünem Lametta zu einem Weihnachtsbaum verwandelt wurde, war der "Weihnachstern". Dieser war nämlich eine große Leuchtreklame der lokalen Bierbrauerei, die den Weihnachtsbaum samt Festival offensichtlich großzügig sponsorte.
Die ultimative Weihnachtsstimmung zauberte schließlich die Band herbei, welche die ganze Palette gemeiner Weihnachtslieder rauf und runter trompetete, gesund durchmischt mit diversen lokalen La Bamba und Lambada Hits. Es weihnachtet sehr.

Checklist:
  • Schiffsfahrt im Fluss
  • auf Weihnachtsbaum-Party getanzt













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