Samstag, 27. November 2010

Segeln in der Karibik



Mir war hundselend und es war definitiv der schlimmste Morgen meiner Erkältung. Unpassenderweise stand heute jedoch unser heiß herbeigesehnter Schnorchelausflug auf dem Programm. Für den darauffolgenden Tag war ein Wetterumschwung mit starkem Regenfällen angekündigt, so dass dies unsere letzte Möglichkeit war, eines der schönsten Tauch- und Schnorchelreviere der Karibik zu erleben. Nach unzähligen Verwindungen im Bett und einer verbrauchten Klopapierrolle für die verstopfte Nase, beschloss ich es auf die harte Tour anzugehen und der Sommergrippe auf hoher See den Garaus zu machen. In dieser Entscheidung bestärkte mich auch die nette Frau vom Fruitshop, bei der ich mich mit mehreren Litern Orangen- und Wassermelonensaft eindeckte. Sie sagte: "saltwater is good against cold." So sollte es sein.

Um 10 Uhr die Segel wurden gehisst und wir segelten mit unserer beschaulichen Schnorchelgruppe stundenlang durch das Riff. Es war ein Traum. Svenja und ich verbrachten die meiste Zeit ganz vorne am Bug des Bootes und genossen das lautlose gleiten durch das kristallklare Wasser, die salzige Brise in den Haaren, während wir die Füße ins Wasser baumeln ließen. Besser geht es fast nicht.
Über den Tag verteilt hielten wir an 3 auserlesenen Schnorchelstops an, wo wir dann jeweils ca 1 Stunde im Wasser verbrachten. Fische und Korallen in allen Farben waren da zu sehen und meine Erkältung war schnell vergessen. Das absolute Highlight unseres Tagesausfluges war der zweite Stop. Gleich mit dem ersten Blick auf den Meeresgrund schwammen da ein gutes Duzend Rochen umher. Und keine 5 Sekunden später erspähten wir auch schon den ersten Hai. Am Ende schwammen wir in mitten Haien, Rochen Schildkröten Muränen und waren absolut überwältigt. Bei den Haien handelte es sich übrigens um die so genannten Nursesharks, die relativ ungefährlich und bei weitem nicht so aggressiv sind wie andere Artgenossen. Am Ende waren es aber dennoch Haie und vor allem bei den größeren Exemplaren waren wir voller Respekt und beobachteten aus der Ferne ehrfürchtig die Anmut dieser Geschöpfe.
Reich an Eindrücken trat unsere Crew pünktlich zum Sonnenuntergang die Heimreise an. Unterwegs schank uns der Kapitän diverse und an der Zahl nicht wenige Rum-Punschs aus und spätestens zu diesem Zeitpunkt ging mein Plan völlig auf und meine Erkältung hatte nichts mehr zu melden.
Zum glorreichen Tagesabschluss gab es zum Abendessen den obligatorischen Lobster mit Kartoffelbrei, Knoblaubrot, Reis und Schokoladenkuchendessert.

Fun Facts:
  • mehr noch als vom Tourismus lebt die Insel vom Lobsterfang. Ein komplexes Ökosystem gewährleistet deren Bestand. Die Lobsterbrut wird in den Mangroven gelegt. Von dort aus wandern sie in das nahe Seegras, in dessen Schutze sie aufwachsen. Später dann, wandern sie hinaus ans Riff, wo sie schlißlich gefangen werden.

Checklist:
  • geschnorchelt mit Haien, Rochen und Schildkröten
  • durch die Karibik gesegelt





































0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen